Asunción
Eine Fahrt von Asunción nach Santa Maria de Fe mit vielen Entdeckungen entlang des Wegesrand. Cerro Koi Naturpark, San Bernardino, früher ein Unterschlupf für Nazis, ein Herbalist, Caacupé, ein Wallfahrtsort und Begegnungen mit Menschen entlang des Wegesrand, die viele Eindrücke Bei uns hinterließen.
Die Paraguay Blogs:
Teil 1: Asunción
Teil 2: Von Asunción nach Santa Maria de Fe
Teil 3: Santa Maria de Fe
Teil 4: Encarnacíon & Posadas
Teil 5: Jesuitenreduktionen
Teil 6: Ciudad del Este & Itaipú
Teil 7: Die Wasserfälle von Iguazú
Nach drei Tagen in Asunción wurde es Zeit, sich auf die Straße zu begeben, um das Land zu erkunden.
Wir hatten ein Leihwagen mit einer Einwegmiete (sehr kompliziert und teuer) gebucht. Es war etwas schwierig, die Mietwagenstation der Firma "Localiza" zu finden, aber dank unseres geduldigen Taxifahrers fanden wir die Station im Shoppingcenter Pinedo in Asunción. Ende gut, alles gut! Nach einer kleinen Stärkung konnten wir uns endlich ins Abenteuer stürzen. Dank "Mr. Google" fanden wir auch unser erstes Ziel den Naturpark Cerro Koi in der Nähe von Aregua, aber irgendwie hatten wir die Abfahrt nach Aregua übersehen - dann muss eben die Stadt bis zum nächsten Mal auf uns "warten".
Source: © OpenStreetMap-Mitwirkende
Cerro Koi Naturpark, Aregua, Paraguay
Der Cerro Koi Naturpark in der Nähe von Aregua führt mit einem Rundweg zu den verschiedenen Stationen der Sehenswürdigkeiten und anhand einer, von den Rangern ausgehändigte Karte, kann man nachlesen, was an den Stationen zu sehen ist. Es ist wirklich ein sehr informativer Rundweg durch diese einmalige Natur.
Der Gipfel gehört zur Gruppe der Hügel des Ybytypanemá-Gebirges . Dies wurde 1993 aufgrund der Form seiner Steine (achteckig), die es nur dreimal auf der Welt gibt, zum Naturerbe erklärt.
Cerro Koi sind Sandsteine mit einer penta- und hexagonalen Form, die übereinander geschichtet und miteinander lose verbunden sind. Wissenschaftlich sind sie noch nicht abschließend analysiert.
Man wandert auf unbefestigten Wegen um einen Hügel mit einem Aussichtspunkt auf den Ypacaraí-See und auf Areguá schauen kann.
Öffnungszeiten
Montag bis einschließlich Sonntag
von 8.00 bis 16.00 Uhr; Eintritt kostenlos
Kontakt: Ruta Aregua, Areguá, Paraguay,
+595 984 774641
Empfohlene Dauer 2 Stunden; je nach Jahres- und Uhrzeit unbedingt Wasser mitnehmen. Es kann sehr heiß auf dem Rundgang werden.
Parkfläche: 26 Hektar
Fahrt mit dem Bus
Entfernung von Asunción Richtung Aregua ca. 24 km, Fahrdauer ca. 43 Minuten
San Bernardino und Umgebung
Liebes Tagebuch... Gott sei Dank schreibt Manuela konsequent und täglich unsere Aktivitäten in ein Tagebuch und so kann man nachlesen, wo wir waren und was wir so getrieben hatten. Eine tolle Hilfe!
Unser nächstes Hotel nach Asunción war das "Ruta del Sol", ein 3 Sterne Hotel, ganz in der Nähe (km 42) Ruta II (Autobahn-ähnliche Straße). Die Zimmer waren einfach so auch das Bad, aber sauber. Es gab Frühstück und Abendessen dazu mehr in der Hotelbewertung.
Für unsere Belange und als Standort für unsere Ausflüge ausreichend.
Beim Hotel befinden sich 2 kleine Museen: ein Weinbau Museum und eines mit alten landwirtschaftlichen Gerätschaften.
Das Hotel hat ein großes Restaurant, das bekannt für seine Musikaufführungen am Wochenende ist.
Gleich nach dem Frühstück starteten wir unserer Erkundung der Umgebung.
San Bernardino ist eine Kleinstadt, ca. 50 km von Asunción entfernt. Sie liegt am Ostufer des Ypacaraí-Sees. Leider ist dieser See sehr verschmutzt und zum Schwimmen ungeeignet.
1881 wurde die Stadt als deutsche Kolonie gegründet, früher hieß die Stadt Nueva Baviera und nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie umbenannt in San Bernardino.
Die Stadt ist ein beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen und viele wohlhabende Paraguayer aus Asunción haben hier ihr Ferienhaus.
Von November bis Februar verwandelt sich der, für neun Monate sehr ruhige Ort, in "Ballermann ähnliche" Verhältnisse mit Clubs und Discos, Geschäfte, die sonst geschlossen sind öffnen, so übrigens auch der Lokale Mac Donalds und Autoschlangen reichen bis zur Autobahn (5 km).
Gott sei Dank blieb uns das erspart. Wir entdeckten jedoch den Wochenmarkt, der jeden Samstag von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr auf dem Stadtplatz abgehalten wird. Es ist wie ein Flohmarkt mit allem, was das deutsche Herz begehrt; von Lebensmitteln, Backwaren, typisch deutschen Produkten, und natürlich auch mit Ständen, die Hunger und Durst befriedigen. Es ist, so erschien es uns, ein Treffpunkt der Deutschen die dort in der Umgebung wohnen.
Die Gründe, warum die Leute der verschiedensten Nationen nach Paraguay auswandern sind vielfältig. Es erscheint, dass die meisten mit ihrem Leben dort zufrieden sind. Es gibt Erfolgreiche, Ruheständler und solche, für die das Leben dort nicht einfach ist.
Der Herbolista
Ypacaraí ist eine Stadt und ein Distrikt in Paraguay, 32 km von Asunción entfernt. Der Distrikt grenzt an den gleichnamigen See. Die Stadt wird die Folklorehauptstadt Paraguays genannt.
Das Festival del Lago Ypacaraí, das größte des Landes, findet jährlich im August/September statt. Es besteht aus einem nationalen Tanz-, Poesie- und Theaterfest sowie einem internationalen Gitarrenfest.
Die medizinische Versorgung in Paraguay ist für alle kostenlos. Jeder kann sich in den Krankenhäusern versorgen lassen, irgendwie wird jeder behandelt.
Medikamente und Heilmittel muss der Patient selbst kaufen und bezahlen, die Hüftprothese muss man selbst bezahlen.
Die Versorgung im Krankenhaus muss von einer Begleitperson durchgeführt werden.
Viele können sich jedoch die Medizin nicht leisten. Deswegen spielt der Herbolista, das Kräuterhaus eine wichtige Rolle, um günstige Naturheilkräuter zu bekommen.
Für denjenigen, der mehr wissen möchte hier zwei Links
(für die Inhalte der oben genannten Links sind die entsprechenden Webseiten verantwortlich)
Caacupé
Nach unserem kleinen Imbiss mussten wir unsere Neugierde weiter befriedigen und entschlossen uns, nach Caacupé zu fahren. Ein anderer Grund dafür war , dass jedes Jahr am 8. Dezember bis zu 3 Millionen Menschen von überall her, nach Caacupé pilgern, um der heiligen Jungfrau von Caacupé zu huldigen. Eine Woche vor diesem bedeutenden Fest war schon ziemlich viel los!
Die Basilika de la Virgen de Caacupé ist international sehr bekannt und in der Marien Verehrung bedeutungsvoll. Die Architektur ist sehr beeindruckend und prägt das Stadtbild.
Das Heiligtum der Jungfrau von Caacupé ist eine katholische Basilika in Paraguay, die am 8. Dezember 1765 eingeweiht wurde und für viele Gläubige ein wichtiger Wallfahrtsort ist. Der Name Caacupé leitet sich vom Guarani Wort "Ka'a Kupe" ab, was "hinter dem Wald" bedeutet. Caacupé gilt als die spirituelle Hauptstadt von Paraguay, da sie das größte Heiligtum des Landes beherbergt. Die Kirche wurde im Mai 1988 von Papst Johannes Paul II. und im Juli 2015 von Papst Franziskus, besucht.
Impressionen von Caacupé
Die Legende der Heiligen Jungfrau von Caacupé
Im 16. Jahrhundert wurde ein bekehrter Guaraní von einem feindlichen Stamm verfolgt. Er schwor der Heiligen Jungfrau Maria ihr Ebenbild zu schnitzen, und zwar aus dem Holz der Bäume die ihn vor den Feinden verbargen.
Er schnitzte 2 Madonnen von Caacupé. Die größere befindet sich in der Franziskanerkirche von Tobatí, eine kleinere behielt er für sich. 1603 überflutete der heute Ypacaraí See das gesamte Tal und das Haus der Guaraní und mit ihm verschwand auch die Figur, doch wie durch ein Wunder tauchte sie wieder auf. Seitdem gilt die Figur als „Jungfrau der Wunder“.
Ein Künstler erstellte daraufhin eine Skulptur der Madonna mit blauen Augen, blondem Haar und dem traditionellen blauen Gewand. Diese Skulptur wird noch heute, jedes Jahr von etwa 3.000.000 Gläubigen verehrt.
Caacupé - Atyrá - San Bernardino
Um die Gegend noch etwas mehr zu erkunden, fuhren wir von Caacupé über Atryrá nach San Bernardino.
Auf dem Weg nach Atryrá begann es zu regnen, erst leicht und dann goss es in Strömen.
Irgendwo entlang der Straße stand links von uns ein Flugzeug der "Lineas Aereas Paraguayas", offensichtlich ein Ausstellungsstück und eine Attraktion für das Wochenende.
Atyrá, liegt auf einer Höhe von 300 Meter und liegt somit höher als die meisten Städte in Paraguay. Die Stadt wurde 1539 unter den Franziskanern gegründet. Was einem sofort auffällt, ist die Sauberkeit der Stadt. In der Fußgängerzone" Paseo Peatonal Indio José" findet man Kunsthandwerkstände mit Produktion aus Leder. Leider hatte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Sehenswürdigkeiten:
Franziskanerkirche (16. Jahrhundert), Museum für religiöse Kunst mit Exponaten aus der Franziskanerzeit, "Casa de Retiro" ein Refugium der katholischen Kirche mit Hotel und Gastronomie. Auf 58 Hektar steht ein 7.000 Quadratmeter großes, ebenerdiges Gebäude im Stil der Jesuiten. Es beherbergt 90 Zimmer, eine kleine Kapelle, Kantine, Verkaufsladen und Freizeitbereiche. Ein mehrere tausende Quadratmeter großer Innenhof ist rechtwinklig angelegt, mit einem überdachten Wandelgang der an allen Zimmern vorbeiführt.
Nach Atryrá ging es Richtung Altos und Costa Serena am Ypacaraí See. Langsam klarte das Wetter auf, jedoch ermahnten uns die dunklen Wolken, sehr vorsichtig zu fahren. Die Straßenverhältnisse nach Regen sind nicht gut. Es gibt kein Straßenentwässerungssystem und in Seitenstraßen kann man auch Schlamm antreffen, aber aufmerksames Fahren vermeidet Probleme.
Man merkt den Einfluss der deutschen Einwanderer immer wieder in Paraguay, sei es in der Gastronomie oder anderen Bereichen. Bei unserem abschließenden, kleinen Spaziergang durch San Bernardino sahen wir das Schild "Restaurant Oktoberfest" was uns neugierig machte, Hunger hatten wir ebenfalls - also nichts wie hinein. Siehe da, tatsächlich eine bayrische Kneipe, da fühlt man sich doch gleich zu Hause mit dem König Ludwig im Hintergrund und ein Weißbier unter dem bayrischen Wappen.
Der Wirt kommt vom Chiemsee, neugierig wie wir waren fragten wir ihn aus. Er fühlt sich wohl und Paraguay und persönliche Gründe führten ihn nach San Bernardino.
Am Wochenende kommen die wohlhabenden Hauptstädter mit großen Autos, Porsche usw. aus Asunción, um das Wochenende, fern der Großstadt, zu genießen und um sich mit kulinarischen bayrischen Schmankerln zu verwöhnen. Anscheinend vertragen sich die europäische und die paraguayische Lebensweise hervorragend.
Anmerkung: Auf dem ersten Bild sieht man, dass die Seitenstraßen in der Regel nicht geteert sind, sondern Pflaster- oder unbefestigte Straßen sind.
Der nächste Artikel beschäftigt sich mit Santa Maria de Fe und den Jesuitenreduktionen (Jesuiten Guarani Siedlungen) in der Gegend von Santa Maria de Fee bis Encarnación. Wir wussten nicht viel darüber, aber je mehr wir uns damit beschäftigten, umso interessanter wurde das Thema. Es ist ein Lehrstück wie Erfolg Neider hervorruft und wie das Interesse einzelner, mächtiger Männer Errungenschaften Anderer zunichtemacht.
Part 3: Santa Maria de Fe
Wir würden uns freuen Euch auch auf diesem Blogteil wieder zusehen