Singapur - wo Zukunft und Kultur aufeinandertreffen
Sucht man einen Ort, an dem Zukunft und Kultur aufeinandertreffen und man eine gewisse Zeit lang das Gefühl haben möchte, dass alles um einen herum sich „wie nicht von dieser Welt“ anfühlt, dann ist man hier genau richtig: In Singapur.
Dankeschön Julie
Dieses ist unser erster Gastbeitrag und ein Meilenstein für unsere Seite justtravelpassion.de.
Wir finden es klasse, dass Du, Julie, den ersten Beitrag geschrieben hast und das auch noch über eine Stadt die auch wir faszinierend finden.
Manuela & Wolfgang
Reisebericht Singapur
August 2019
von Julie, @julie.ist.woanders (Instagram)
Sucht man einen Ort, an dem Zukunft und Kultur aufeinandertreffen und man eine gewisse Zeit lang das Gefühl haben möchte, dass alles um einen herum sich »wie nicht von dieser Welt« anfühlt, dann ist man hier genau richtig: in Singapur.
An Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit ist diese Stadt kaum zu übertreffen. Selbst als alleinreisende Frau, wie ich es war, stellte sich zu keinem Zeitpunkt ein Gefühl der Angst oder Ähnliches ein. Ganz im Gegenteil, am liebsten wäre ich noch länger geblieben. Ja, wie man unschwer merkt: Ich bin vollkommen vernarrt in diese Stadt und das Lebensgefühl, welches es in mir auslöste. Und was mich bei meinem einwöchigen Besuch so begeisterte, möchte ich nachfolgend in aller Kürze zusammenfassen:
Singapur - die Stadt der Superlative
»Singapur – die Stadt der Superlative« – diese Bezeichnung trifft es auf den Punkt. Und damit wären wir auch schon beim ersten und wohl bekanntesten Touristenziel der Stadt: der Marina Bay.
An meinem ersten Tag in der Marina Bay regnete es in Strömen. Typisch tropisches Wetter eben. Dennoch war der Anblick der Hochhäuser entlang des Singapur-Rivers sensationell. Am Wasser-spuckenden Merlion vorbeizuschlendern, entlang der Esplanade, über die Helix-Bridge, vorbei am Art Science Museum bis zum Marina Bay Sands, dem riesigen Hotelkomplex mit Infinite-Pool auf dem Dach. Für 23 Singapur Dollar kann man den Ausblick aus dem 54. Stock von einer Aussichtsplattform genießen, auch wenn man kein Gast des Hotels ist. Von dort oben hat man einen wunderbaren Blick auf die Marina Bay, die Skyline von Singapur und auf den Gardens by the Bay, einem künstlich angelegten Botanischen Garten inmitten der Stadt. Die sogenannten Supertrees im Gardens by the Bay werden sogar jeden Tag um 19:45 Uhr mit einer Lichtshow und klassischer Musik in Szene gesetzt. Und für 8 Singapur Dollar kann man sogar auf dem sogenannten Skywalk in luftiger Höhe zwischen den Stahlbäumen entlang spazieren. Hier befinden sich auch zwei riesige Kuppelbauten, der »Flower Dome« und der »Cloud Forest«, die in jedem Fall einen Besuch wert sind.
Singapur - die multikulturelle Stadt
Singapur ist aber nicht nur geprägt von Luxus und sterilen Hochhäusern. Inmitten von Chinatown, Little India, dem Kolonial- und dem arabischen Viertel leben Menschen aller Kulturen neben- und miteinander. Meine Unterkunft lag inmitten von Little India. Das Hilton Garden Inn liegt ca. 10 Gehminuten von der MRT-Station »Little India« entfernt und nur eine Seitenstraße von der Serangoon Road. Der Gegensatz zur Marina Bay könnte kaum größer sein. Überfall findet man kleine Geschäfte, Blumengirlanden, Tempelanlagen und viel Trubel. Besonders am Abend, wenn es dunkel wird, und die Lichter, Gerüche und Menschen auf einen einwirken, fühlt man sich wie in Indiens.
Das Hilton Garden Inn ist auf jeden Fall empfehlenswert, da es zum einen wunderbar gelegen und zum anderen absolut fair im Preis war. Die Zimmer sind modern, großzügig und im besten Fall mit Blick auf die Skyline von Singapur ausgestattet. Und auch das Frühstücksbuffet war eine angemessene Mischung aus internationalem und asiatischem Geschmack. Von dem absolut höflichen und zuvorkommenden Personal ganz zu schweigen. Als Highlight kann man im 8. Stockwerk auch den eher kleinen, aber schön angelegten, Poolbereich mit Blick auf die Hochhäuser genießen.
Ein weiterer kultureller Höhepunkt ist Chinatown. Auch hier befindet man sich im absoluten Gegensatz zur Marina Bay und deren Luxusbauten. Will man mehr über die damaligen chinesischen Einwanderer erfahren, ist ein Besuch im „Chinatown Heritage Centre“ absolute Pflicht. Für nicht preiswerte 18 Singapur Dollar kann man hier in die Vergangenheit Chinatown eintauchen. Enthalten im Preis ist sogar ein Snack im benachbarten Restaurant. Auch hier findet man – ähnlich wie in Little India – Tempel, bunte Farben und viel Trubel.
Um die kulturelle Reise perfekt zu machen, ist ein Ausflug nach Kampong Glam – ins arabische Viertel – unumgänglich. Auf der Haji Lane, einer ganz kleine Gasse, findet man hippe Geschäfte und eine farbenfrohe Kulisse. Nur wenige Gehminuten entfernt liegt auch die riesige Sultan-Moschee, welche ich jedoch nur von Außen betrachtet habe.
Im Kolonialviertel habe ich die St. Andrews Kathedrale besucht, was ich ebenfalls weiterempfehlen kann. Sie ist komplett in Weiß gehalten und daher wirklich schön anzuschauen.
Entertainment
Ein völlig anderes – aber nicht weniger herausragendes – Ziel ist die vor Singapur gelegene Insel „Sentosa Island“ – der selbst ernannte „State of Fun“. Hier findet man alles für einen perfekten Tag mit der Familie und ja – auch ich als alleinreisende Erwachsene – hatte dort meinen Spaß. Im Resort World Sentosa findet man ein atemberaubendes Aquarium, einen Wasserpark, ja sogar Universal Studios und noch vieles mehr. Auch drei Traumstrände – Siloso, Palawan und Tanjong – laden zum Verweilen und Genießen ein, obgleich der Blick auf die sich vor der Stadt befindenden Containerschiffe eher gewöhnungsbedürftig ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um nach Sentosa Island zu kommen. Eine sehr kostengünstige Variante ist die Busfahrt von der HarbourFront (Hafenfront) für ganze 1 Dollar. Noch günstiger geht es, nur wenn man läuft, jedoch ist auch das möglich. Absolut empfehlenswert ist eine Fahrt mit der Seilbahn. Diese ist verbunden mit dem Mount Faber, von dem man eine wundervolle Aussicht auf die Stadt hat. Und wenn man es einmal bis dorthin geschafft hat, sollte man sich auch eine Wanderung durch die Southern Ridges nicht entgehen lassen. Hier findet man sich inmitten der Natur wieder und kann Flora und Fauna am Rande der Stadt genießen. Und nicht vergessen: Die „Bells of Happiness“ an der Haltestelle der Seilbahn zu läuten.
Wenn man etwas länger in der Stadt ist, dann ist auch ein Tagesausflug in den Zoo von Singapur empfehlenswert. Hier sollte man jedoch schon allein für die Anreise etwa 1 1/2 Stunden einplanen, da der Zoo etwas außerhalb liegt. Mit der U-Bahn ist er nicht direkt zu erreichen, sodass man noch eine Fahrt mit dem öffentlichen Bus auf sich nehmen muss. Allerdings ist das Verkehrsnetz der Stadt so genial, dass auch dies kein Problem ist. Ich war im Zoo und habe ebenfalls die River Safari mitgemacht. Es war ziemlich preisintensiv, jedoch absolut sehenswert. Gerade für Kinder sollte ein Besuch hier das Paradies sein. Jeden Abend, wenn es dunkel wird, kann man auch an einer Nachtsafari teilnehmen, welche ebenfalls als Highlight gilt. Ich kann das jedoch nicht beurteilen, da ich daran nicht teilgenommen habe.
Neben dem künstlich angelegten „Gardens by the Bay“ hat Singapur auch noch einen natürlichen Botanischen Garten, welchen ich ebenfalls besucht habe. Der Eintritt hier ist frei, man zahlt lediglich für den Besuch des abgetrennten „Orchid Garden“ ein Eintrittsgeld von 5 Dollar. Der Garten ist relativ großzügig angelegt und man kann hier sogar Schildkröten in freier Wildbahn entdecken.
Singapur - eine kulinarische Entdeckung
Kulinarisch hat die Stadt ebenfalls viel zu bieten. Besonders in Chinatown sind dem probierlustigen Gaumen keine Grenzen gesetzt. Auf der Chinatown Fortstreit ist jeder, der asiatisches Streetfood mag, absolut an der richtigen Stelle. Und auch diejenigen, die zwar nicht selbst probieren wollen, werden allein den Anblick des Treibens dort genießen.
Wo Art und Science zusammentreffen
Ebenfalls besucht habe ich das Art Science Museum, was mit einem Eintrittsgeld von 40 Dollar zwar nicht günstig, aber wirklich sensationell war. Es gibt hier immer wechselnde Ausstellungen zu besichtigen und in der „Future World“ fühlt man sich wahrlich wie in der Zukunft. „Curiosity Inspiration Expression.“ Ich würde dieses spezielle Museum, trotz des intensiven Eintritts, jederzeit erneut besuchen.
Aufwiedersehen Singapur
Ich könnte noch seitenweise über meine Erlebnisse in dieser Stadt berichten und vermutlich habe ich in meiner Zeit dort nicht einmal ansatzweise alles erkunden können, was Singapur zu bieten hat. Abschließend kann ich nur noch sagen, dass die Infrastruktur dort sensationell ausgebaut ist und ich für die Fortbewegung dort den Kauf einer sogenannten „EZ-Link-Karte“ empfehlen kann. Man kann diese Karte an jeder MRT-Station und natürlich auch schon am Flughafen kaufen. Sie ist jederzeit unkompliziert wiederaufladbar.
An meinem letzten Tag in Singapur, einige Stunden bevor mein Heimflug nach Deutschland ging, habe ich die Stadt noch einmal aus einer 138 Meter hohen Perspektive betrachtet - nämlich vom Singapur Flyer. Das Riesenrad drehte sich ganz langsam 30 Minuten lang und ich konnte wirklich noch einmal alles aufsaugen und den Blick genießen.
Singapur sollte nicht nur ein Zwischenstopp für Fernreisen sein. Wenn man einmal in dieser Stadt landet, kann ich nur empfehlen diesen Stopp zu nutzen und die "Stadt der Superlative" zu erkunden.
Julie, August 2019