von Stephan Siegert www.shipsatsea.de

Seit Ende Juli legt MS Galileo wieder für Variety Cruises von der Marina Zea Richtung Kykladen ab. Der schicke Jacht-Hafen liegt unweit vom trubeligen Großhafen Athens – Piräus und ist als Ausgangs- und Endpunkt für die Variety-Flotte eine gute Wahl. So verspricht die traditionelle Reederei eine Jacht-Cruise-Experience mit familiärem Umfeld seit mehr als 50 Jahren und wird ihrem Versprechen bereits bei der Einschiffung gerecht: Der ist umgeben von zahllosen Privatyachten, die hier den entsprechenden, optischen Rahmen geben. Coronabedingt liegen unmittelbar neben unserem Schiff drei weitere Variety-Schiffe beschäftigungslos auf und verdeutlichen die Auswirkungen dieser beispiellosen Krise auf die Kreuzfahrt einmal mehr.

Blick auf die Galileo Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Vaiety´s Schiffe @ Marina Zea,, Piräus Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Ready for embarcation: MS Galileo Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea

Als ich heute Mittag zum ersten Mal seit Januar wieder für SHIPS@SEA an Bord eines Kreuzfahrtschiffes gehe, fühle ich mich privilegiert. Nicht weil ich als erster an Bord gehe, sondern weil ich an Bord des einzigen Kreuzfahrtschiffes gehen darf, welches im
gesamten Mittelmeerraum zur Zeit im Einsatz ist. Und auch weltweit sieht es nicht viel anders aus: nahezu alle Kreuzfahrtschiffe liegen seit Monaten auf. Daher ist es schon etwas besonderes jetzt wieder in See stechen zu dürfen: eine Woche Kykladen-Kreuzfahrt ist geplant und sieht bekannte und weniger bekannte Inseln als Ziel vor.

Doch das Jahr 2020 ist nicht 2020, wenn es nicht auch heute anders als gedacht käme. Bei der herzlichen Begrüßung der 28 Passagiere an Bord durch Kapitän Yiannis und Kreuzfahrtdirektor Joseph wird uns erläutert, dass die Kykladen unter dem Einfluss eines Sturmes der Stärke „8-9“ während der gesamten Dauer unserer Reise stehen und das so keine entspannte Seereise möglich ist. Daher fahren wir zunächst Richtung Peloponnes und beobachten das Wetter weiterhin, um ggf.. doch noch Richtung Kykladen abdrehen zu können. Schon jetzt vor der Abfahrt wird deutlich, dass die Crew sehr flexibel ist und zugleich die bestmöglichen Reisealternativen für die Passagiere sucht - und auch findet - wie im weiteren Reiseverlauf deutlich wird. Natürlich ist in den Gesichtern der Reisenden zunächst eine gewisse Enttäuschung zu erkennen; allerdings scheint das Alternativ Programm gleichwohl sehr verlockend zu sein, sodass die Vorfreude gleich wieder überwiegt. Und eines ist offenbar allen Reisenden gemein: die Freude in Tagen wie diesen wieder ablegen zu dürfen.

MS Galileo startet pünktlich zu ihrer ersten kurzen Etappe gen Poros. Noch während des ersten vorzüglichen Abendessens an Bord bei freier Platzwahl legt unser schmuckes Schiff bereits vor der kleinen Altstadt an. Es blieben vier Stunden Zeit den pittoresken Ort mit seinen schmucken Gassen zu erkunden. Und obwohl Athen beinahe noch in Sichtweite ist, fühle ich bereits im „ursprünglichen Griechenland“ angekommen.

Die MS Galileo auf der Fahrt nach Poros, Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Ms Galileo liegt fast im Zentrum von Poros Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Der Glockenturm in Poros Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea

Der folgende Morgen zeigt die besonderen Stärken unserer „Kreuzfahrt-Yacht“, indem vor einer einsamen Strandbucht der Anker geworfen wird und es den Gästen frei steht direkt über die Bordtreppe ins Wasser zum Schwimmen und Schnorcheln zu gehen, mit dem Zodiac an den Strand zu fahren, oder Wassersport per Kajak oder „SUP“ zu praktizieren. So flexibel und nah ans Ziel kann einen wirklich nur ein sehr kleines Schiff bringen. Spontan organisieren einige Strandgänger ein Beach-Clean-up und säubern diese kleine
Bucht. Ein tolles Zeichen der Gäste und gut für das Meer. Der heute und auch tags darauf so gesammelte Abfall wird an Bord getrennt und später an Land fachgerecht entsorgt. Ein herzliches Dankeschön für die Hilfestellung an Variety Cruises, die derartige Aktionen ausdrücklich forciert und unterstützt.

Die MS Galileo ist fertig für Wassersport Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Was man so alles am Strand findet. Stephan hat wieder einen Strand gesäubert - phantastisch. Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Zodiac service always available
Der eingesammelte Abfall vom Strand. Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Die Galileo vor Anker bei einem Schwimmstop Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Der Abfall vom Strand wurde an Board gebracht um ihn correct zu entsorgen Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea

Weiter geht es nach Nafplio, der ehemaligen griechischen Hauptstadt, die überragt wird von einer gut 220m hohen und sehr imposanten Festung. Der knapp 1000-stufige Aufstieg zur Festung Palamidi ist eine wunderbare Alternative zum angebotenen Ausflug nach Epidaurus und liefert einen beeindruckenden Panorama-Blick über Nafplio und seinen Naturhafen.

Das Fort von Nafplio Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Ein Blick auf Nafplio Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Der Weg zum Fort in Napflio ist beschwerlich - Tausend Treppen - in beide Richtungen. Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea

Da das Kykladen-Wetter wie vorhergesagt stürmisch ist, setzen wir die Reise um den Peloponnes fort und besuchten weitere, kaum bekannte Traumbuchten wie beispielsweise die Bucht von Elafonissos - hier kommt „Karibik-feeling pur“ auf, nur die Palmen muss man sich denken. Kulturell interessierte Reisende kommen bei Reisezielen wie Monemvassia - das als Gibraltar Griechenlands bekannt ist - oder Pylos mit einem Ausflug nach Olympia und Itea mit Ausflug nach Delphi und dem Apollontempel ebenso auf Ihre Kosten. Dies alles sogar umso mehr, da bei diesen weltbekannten Touristenzielen nahezu keine weiteren Besucher sind und die Galileo-Reisenden alles exklusiv für sich haben.

Elafonissos Strand, Ein Strand mit wenig Menschen. Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Die Höhlen auf Zakintos Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Ein Zigarettenschmuggler gestrandet, nach dem die Polizei die Schmuggler erwischte. Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Die Galileo vor Anker am Elafonissos Strand Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Klares und sauberes Wasser in Griechenland Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Blick auf die Halbinsel von Monemvassia Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Der berühmte "Shipwreck Strand" auf Zakintos Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Pylos auf dem Peloponnes Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
In der Ortschaft Monemvassia Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea

Diese Exklusivität einerseits zeigt aber das große Dilemma andererseits: abgesehen von Athen sind wir Galileo-Reisenden beinahe an allen Zielen die einzigen Touristen. Vereinzelt gibt es auch Individual-Touristen, aber mehrheitlich scheint das Land wirklich
„touristenfrei“ zu sein. Es zu lesen ist das Eine - es zu sehen und zu erleben ist eine ganz andere Dimension, die vor kurzem noch nicht einmal ansatzweise im Bereich des Möglichen gewesen wäre.
Ganz besonders beeindruckt mich die lange Promenade in Itea: hier reihen sich gepflegte Cafe's und Restaurants unmittelbar am Meer mit wunderbarer Aussicht aneinander und haben zu meist auch geöffnet – nur Gäste gibt es beinahe keine. Bei aller Schönheit, die die Küste umgibt, ist es beklemmend und man kann spüren, wie „Corona“ auch hier durchschlägt. Zahlreiche Gespräche mit Einheimischen bestätigen die wirtschaftlich katastrophalen Auswirkungen, die diese Pandemie verursacht.
Das Verpflegungskonzept von Variety Cruises ist auch in dieser Hinsicht sehr „gelungen“: statt wie auf vielen Kreuzfahrtschiffen mit Verpflegung gefühlt überschüttet zu werden, gibt es an Bord einen Zwitter zwischen Halbpension und Vollpension. Das bedeutet, dass jeden Tag Frühstück und Mittagessen serviert wird, das Abendessen aber nur am Einschiffungstag und Farewell-Abend. Zumindest geplant liegt das Schiff abends immer in einem Hafen und so wird den Gästen die Möglichkeit eröffnet, die hervorragende, lokale Küche individuell auszuprobieren. Dadurch wird die lokale Wirtschaft unterstützt, was in diesen Zeiten umso wichtiger und hilfreich ist.

Lonely times in Greece
Der Buffetbereich der MS Galileo Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Blick auf die Galileo und eine leere Strandpromenade in Itea Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Die Sitzplätze am Heck der MS Galileo Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Leere Strandpromenade in Itea Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea
Das stilvolle Restaurant der Galileo Zur Verfügung gestellt bei ©Shipsatsea

„Corona“ hat selbstverständlich auch Auswirkungen auf das Leben an Bord der „Galileo“.Vorweggesagt: Wenn man bereit ist, flexibel zu sein und ein paar Abstriche zu bisherigen Abläufen und Bequemlichkeiten zu machen, reist man sehr entspannt - zumindest auf einem kleinen Schiff wie MS Galileo. Klar ist aber auch, dass es nicht ganz so sorglos und unbeschwert zugeht, wie noch im vergangenen Jahr – leider. Welche Auswirkungen gibt es konkret? Zunächst einmal muß jeder Gast vor der Einschiffung einen Fragebogen mit Gesundheitsfragen ausfüllen und abgeben. Hier bestätigt man, dass man keine Corona Symptome etc. hat und mit niemanden in Kontakt stand, der an der Krankheit in der jüngeren Vergangenheit gelitten hat – ein aktueller Corona-Test wird derzeit nicht gefordert. Anschließend wird Fieber und die Sauerstoffsättigung des Blutes gemessen. Dieser Vorgang wird täglich sorgsam wiederholt und dokumentiert. In allen öffentlichen Bereichen der Galileo - aber auch an Deck wenn man den Abstand zueinander nicht einhalten kann - besteht Maskenpflicht. Sitzt man am Restaurant-Tisch darf man selbstverständlich auf die Maske verzichten. Auf dem kurzen Weg vom Tisch zum Buffet muß man sie aber jedes Mal wieder an- und ausziehen. Das ist mitunter schon etwas lästig bzw. umständlich geworden.

Insgesamt sollte man sich für alles mehr Zeit nehmen und sich selbst nicht mit zusätzlicher Hektik unter Druck setzen – dann klappt es gut. Die Besatzung hält sich sehr konsequent an die Maskenpflicht, während es mit einigen Passagieren schon „holpriger“ ist und man immer wieder eine sehr großzügige Auslegung der individuellen Abstandseinhaltung und Maskenverwendung feststellen muss. Daran ändern leider auch die wiederholten Ansagen der Besatzung wenig. Dennoch: die allermeisten Passagiere verhalten sich umsichtig und sind bemüht die Regeln zu beachten. Ich selbst fühle mich zu jedem Zeitpunkt gut und sicher aufgehoben, bzw. bin etwaigen Situationen, die mir unangenehm sind aus dem Weg gegangen – das geht schon alles recht gut. Da die Besatzung fast ständig „maskiert“ ist, fällt es leider schwerer, das Gesicht seines Gegenüber als Ganzes wahrzunehmen – das sagt mir nicht zu. Darüber hinaus werden die Kabinen und Kabinenflure täglich mehrfach gereinigt und auch desinfiziert. Variety Cruises stellt jedem Passagier außerdem eine eigene Mehrweg-Maske zur Verfügung und es sind auch an verschiedenen Stellen auf dem Schiff
Desinfektionsspender vorhanden. Nach jeder Zodiac-Fahrt mit Nutzung der Schwimmwesten, oder Schwimmflossen und Schnorchelausrüstung werden diese ebenfalls penibel desinfiziert. Das findet sehr gründlich statt und die Besatzung ist
insgesamt sehr aufmerksam bei diesem Thema.

Definitiv ein Rückschritt ist an Bord in Sachen Müllvermeidung zu Corona-Zeiten
festzustellen: Es ist schon (negativ) beeindruckend wie viele Plastik-Trinkwasserflaschen verbraucht werden; vorher gab es Wasserspender mit individuell zur Verfügung gestellten Mehrweg-Flaschen. Nun gibt es viele in Plastik verpackte Artikel, wie bspw. Marmelade und Tee und an der Kaffee- und Teestation Einwegbecher. Auch unter diesem Aspekt kann ich nur hoffen, dass Corona sehr bald vorbei sein wird, denn das tut der Umwelt einmal mehr nicht gut.


Als abschließendes Kreuzfahrt-Highlight steht die Passage des imposanten Korinth Kanales auf dem Programm, bevor die Reise abends in Marina Zea endet. Die Ausschiffung findet erfreulicherweise am folgenden Tag nach dem Frühstück statt, sodass
der Abreisetag entspannt startet.

Die Einfahrt zum Korinth Kanal Die umfangreiche Foto-Story dieser Kreuzfahrt ist auf MS Galileo ist das perfekte Schiff, um Griechenland und seine Inseln und Häfen im kleinen Kreis zu entdecken und dabei auch in kleinsten und entlegensten Stellen - in welcher Form auch immer – anzulanden. Dabei steht den Reisenden eine engagierte Besatzung zur Seite, die mit hervorragender, griechischer Küche aufwarten kann und einem Versprechen der Reederei, das mehr als ein Werbeslogan ist: „Family at sea since 1949“. Die umfangreiche Foto-Story dieser Kreuzfahrt ist auf http://www.shipsatsea.de/schiffe/galileo zu finden.
Durchfahrt durch den Kanal von Korinth Die umfangreiche Foto-Story dieser Kreuzfahrt ist auf MS Galileo ist das perfekte Schiff, um Griechenland und seine Inseln und Häfen im kleinen Kreis zu entdecken und dabei auch in kleinsten und entlegensten Stellen - in welcher Form auch immer – anzulanden. Dabei steht den Reisenden eine engagierte Besatzung zur Seite, die mit hervorragender, griechischer Küche aufwarten kann und einem Versprechen der Reederei, das mehr als ein Werbeslogan ist: „Family at sea since 1949“. Die umfangreiche Foto-Story dieser Kreuzfahrt ist auf http://www.shipsatsea.de/schiffe/galileo zu finden.
Dem Sonnenuntergang entgegen Die umfangreiche Foto-Story dieser Kreuzfahrt ist auf MS Galileo ist das perfekte Schiff, um Griechenland und seine Inseln und Häfen im kleinen Kreis zu entdecken und dabei auch in kleinsten und entlegensten Stellen - in welcher Form auch immer – anzulanden. Dabei steht den Reisenden eine engagierte Besatzung zur Seite, die mit hervorragender, griechischer Küche aufwarten kann und einem Versprechen der Reederei, das mehr als ein Werbeslogan ist: „Family at sea since 1949“. Die umfangreiche Foto-Story dieser Kreuzfahrt ist auf http://www.shipsatsea.de/schiffe/galileo zu finden.

MS Galileo ist das perfekte Schiff, um Griechenland und seine Inseln und Häfen im kleinen Kreis zu entdecken und dabei auch in kleinsten und entlegensten Stellen - in welcher Form auch immer – anzulanden. Dabei steht den Reisenden eine engagierte Besatzung zur Seite, die mit hervorragender, griechischer Küche aufwarten kann und einem Versprechen der Reederei, das mehr als ein Werbeslogan ist: „Family at sea since 1949“.

Die umfangreiche Foto-Story dieser Kreuzfahrt ist auf http://www.shipsatsea.de/schiffe/galileo zu finden.

Lese auch unseren Artikel "Quo Vadis Kreuzfahrten?" der sich mit den Problemen der Kreuzfahrtindustrie während der Corona Pandemie beschäftigt. 

Würdest du jetzt auf eine Kreuzfahrt gehen oder eine in nächster Zeit planen. Teile uns bitte deine Meinung mit.

Weitere Themen:

Interviews mit Manuela und Travel Insider :

#91 - Quo Vadis Kreuzfahrten - Interview mit Manuela von justtravelpassion.de (Teil 1)

#92 - Quo Vadis Kreuzfahrten - Interview mit Manuela von justtravelpassion.de (Teil 2)

 

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