Wecker klingelt um 6:00; um 06:20 kommt der Lotse an Bord und um 07:00 sind wir fest am Pier 4, neben der Celebrity Constellation.

Um 08:00 wird das Schiff freigegeben und wir gehen über die Gangway an Deck 3 aus dem Schiff und durch das Hafengebäude bis zum großen Flagpost, so wie von Alicia beschrieben wurde. Dort treffen wir Nelson, unseren Fahrer/Guide, mit dem wir davor schon per WhatsApp kommuniziert haben.

Übrigens gibt es viele freie Tourguides, die ihre Dienste anbieten.
Es gibt vom Hafen aus auch Fähren in die Dominikanische Republik (Fahrt dauert einen ganzen Tag, weil an Bord viel verkauft werden soll). Es gibt die Möglichkeit nach Catanyo zur Bacardi Fabrik zu fahren; man wird von der Fabrik kostenlos am Hafen abgeholt – das ist günstiger als ein Taxi, denn die Fähre kostet nur 75 cts.

Wir gehen mit Nelson, mit dem wir uns gut verstehen, zum Van – wir sind die einzigen Gäste auf der Tour heute. Um 08:30 fahren wir los, zunächst zum Regierungsbezirk, wo das „Capitol“ steht und es einige sehenswerte Skulpturen und Mauerskulpturen gibt, die die Geschichte von Puerto Rico erzählen.

Lange bevor Columbus Puerto Rico „entdeckte“, lebten die sehr friedlichen Taino Indianer auf der Insel. Sie gaben der Insel ursprünglich den Namen »Boriken«; später (nach 1492) wurde die Stadt zu Ehren von San Juan de Bautista in San Juan umbenannt.

Das Fort del Morro (Fortalezza) wurde von den Spaniern gebaut, um ihre Kolonie gut zu schützen. Es ist das einzige Fort mit einem Leuchtturm und eines der ältesten in der Karibik.

Die drei Frauen, die am »Altar de la Patria« dargestellt sind, repräsentieren, was Puerto Rico ausmacht: (Bild)

1. Taino Heritage
2. Spanische Culture
3. Afrikanische Culture

Im Regierungsviertel gibt es den Paseo de los Presidentes, wo jeder amerikanische Präsident eine Statue bekommt, wenn er in seiner aktiven Zeit auf Staatsbesuch in Puerto Rico war. Wolfgang konnte endlich einmal Obama die Hand schütteln.

Anschließend fährt Nelson mit uns durch die Altstadt, die sehr sauber und hübsch hergerichtet ist. Die Häuser stehen alle unter Denkmalschutz. Die Weihnachtsdeko ist auch schon hergerichtet.
Das Kopfsteinpflaster stammt von den Spaniern, sie brachten es in ihren Schiffen als Ballast für die Segelschiffe mit und ließen die Steine hier, die dann für den Straßenbau verwendet wurden. Dafür hatten sie auf der Rückfahrt das gestohlene Gold geladen.

Nach der Fahrt durch die Altstadt (wo wir auch einer Demo begegnen) fahren wir über zwei Brücken, verlassen die Municipality von San Juan und kommen nach Piniones, welches sich in den Loiza Municipality befindet.

Nach der Abschaffung der Sklaverei zogen die ehemaligen Sklaven in großer Anzahl in diese Gegend. Sie waren es, die das Frittieren (bzw. Braten in heißem Fett auf die Insel brachten). Heute noch gibt es unzählige Buden und kleine Restaurants, in denen Frittiertes in allen Schattierungen verkauft wird. Wir halten um 10:45 an der Iguana Kneipe an, wo eine kleine lokale Feier stattfindet.
Während wir unsere Empanadas essen und das lokale Bier trinken, gibt es viel Spaß, Musik und Tanz. Und ehe wir uns versehen, tanzen wir mit und ernten viel Applaus. Mittlerweile hat man herausgefunden, dass wir keine Amis sind und man versucht zu verstehen, wo denn die Islas Canarias sind. Egal, Hauptsache, wir tanzen mit und haben Spaß. Wir lassen uns dann noch einen Batido mit lokalen Früchten mixen und essen ein Kokoscookie.

Weiter geht es entlang der Atlantikküste (hier ist das Wasser etwas kühler als an der Karibikküste) mit schönen Stränden. Wir fahren über den Rio Grande de Loiza, der sehr viel Wasser führt, weil es bis gestern Abend einige Tage sehr ausführlich geregnet hat. Was für ein Glück wir heute haben! Loiza war übrigens eine weiblicher Chief der Taino Indianer.

Wir kommen zu den Cuevas Maria de la Cruz. Dort beobachten wir 2 Iguanas, die sich auf einen Palmenstamm retten, weil Hunde hinter ihnen her sind. Die Cuevas sind aus Muschelmaterial, weil sie früher unter der Wasseroberfläche waren. Man kann einfach Muscheln und Schnecken (natürlich leer) entdecken. 
Die Maga Blüte (Die beliebte Maga-Blume stammt von einem gleichnamigen Baum und ist in Puerto Rico beheimatet) ist neben einem kleinen Frosch (Coqui, der wie ein Vogel singt) das Nationalemblem von Puerto Rico.

Weiter geht es mit der Fahrt und wir halten an einem Stand, an dem frische Kokosnüsse verkauft werden – da können wir nicht widerstehen. Nelson lädt uns ein und lässt und auch Mavii probieren, ein fermentiertes Zuckerrohrgetränk, welches gut gekühlt sehr lecker schmeckt.

Auf Puerto Rico gibt es über 200 verschiedene Bäume, davon sind 35 endemisch.
Um 13:30 sind wir am El Yunke Regenwald Park (dort gibt es auch eine Zipline) und wir gehen auf einem schmalen, aber asphaltierten Weg zum Fluss. Es gibt einige Pflanzen zu bewundern, z.B. Farne, die durch Fotosynthese eine bläuliche Farbe bekommen und eine samtige Oberfläche haben. Man könnte im Fluss baden, aber wir haben unsere »Ausrüstung« im Auto und sind durch die warme, feuchte Luft auch etwas geschafft. Nach einer Stunde fahren wir wieder los und über die Autobahn zurück in die Stadt und zum Hafen.

Nelson setzt uns um 15:30 am Hafen ab.
Um 16:50 legen wir ohne Hupen ab. Es ist eine schöne Ausfahrt entlang der Küste und am Fort del Morro vorbei.

Um 21:30 sind wir zur Abwechslung in der 1. Reihe in der Lounge für einen fantastischen Abend mit dem ungarischen Geiger Laszlo Papp.