Marokko – Informationen, Themen wie die Einreise, Geld, Steckdosen, Sprache, Autofahren, Fotografieren, Kleidung und mehr haben wir für dich zusammengefasst, um dir deine Reisevorbereitungen nach Marokko erleichtern.
Praktisches zu Marokko
1. Einreise nach Marokko
Zur Einreise nach Marokko benötigt man als Staatsbürger von Deutschland, Österreich und der Schweiz einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate über die Reise hinaus gültig sein muss.
Bei der Einreise in Marokko bekommt man einen (kostenlosen) Stempel in den Pass, zusammen mit einer Nummer: Diese Nummer ist die persönliche Nummer während des gesamten Aufenthaltes in Marokko und muss bei jedem Hotel Check-in im Anmeldeformular ausgefüllt werden.
2. Geld
Der Marokkanische Dirham (Dh) steht derzeit zum Euro im Verhältnis von ca. 1:10 (d. h. für 1 EUR bekommt man ca. 10 Dh). Die Währung wird in Noten von 200, 100, 50 und 20er-Scheinen ausgegeben, sowie Münzen von 10, 5, 1 Dh. Am besten man zieht aus einem lokalen Geldautomaten gleich am Flughafen einen gewissen Dirham Betrag als Startkapital für die ersten Tage. In ländlichen Gegenden kann man nur mit Dirham bezahlen, in den Städten werden auch gerne Euros angenommen. Bitte darauf achten, dass man keine Euro München als Trinkgeld gibt, das können die Einheimischen nicht umtauschen und so sind sie gezwungen, Touristen anzusprechen und um Wechselgeld in Dirham zu bitten, was manche Touristen mit Betteln verwechseln.
4. Sprache in Marokko
In Marokko sind Arabisch und Französisch im offiziellen Bereich gleichberechtigt. Das kommt aus der Zeit vor der Unabhängigkeit, als Marokko französisches Protektorat war.
Wer Französisch oder Arabisch spricht, hat es dennoch nicht einfach, die Menschen zu verstehen, denn der lokale Dialekt ist eine Mischung aus Arabisch, Französisch und Berber. Und da sind wir gleich beim nächsten Sprachthema und schon ziemlich tief in der Kultur: Die überwiegende Mehrheit der Marokkaner sind Berber (ja, auch in den Städten) und die Berber haben ihre eigene Sprache und Ihre eigene Schrift. Deshalb sind dann viele Schilder dreisprachig:
Wir haben die Berber als absolute Sprachtalente erlebt, man kommt (außer in Marrakesch) fast im ganzen Land wunderbar mit Englisch durch und auch Spanier (eine große Gruppe unter den Touristen) und Italiener, die ja nicht für Ihre Vielsprachigkeit bekannt sind, kommen in ihrer Muttersprache wunderbar zurecht! Das fanden wir sehr beeindruckend!
Die wichtigsten Vokabeln
5. Handy/lokale SIM-Karte
Wenn man allein reist oder wem Dauererreichbarkeit wichtig ist, der sollte sich am Flughafen eine lokale marokkanische SIM-Karte kaufen. Es gibt verschiedene Anbieter; relativ günstig ist es bei allen.
Ansonsten haben viele Restaurants in den Städten und alle Riads, in den wir übernachtet haben, vernünftiges WLAN. Uns war das genug, weil man tagsüber von diesem faszinierenden Land so in den Bann gezogen wird, dass man ohnehin kaum Zeit hat, sich mit seinem Handy zu beschäftigen – außer viele Fotos zu machen!
6. Autofahren
Man kann eine Marokko Rundreise wunderbar mit dem Mietwagen machen; die Autobahnen sind zwar mautpflichtig, aber hervorragend im Schuss. Die Hauptstraßen sind ohne Probleme zu befahren und allgemein ist uns ein ziemlich zivilisierter Fahrstil positiv aufgefallen; das mag auch daran liegen, dass die Polizei sehr stark präsent ist, und zwar hauptsächlich mit mobilen Radarmessgeräten. Es wird auch an Ort und Stelle abkassiert. Als Faustregel kann man sich merken: da wo Häuser stehen, gilt ein Tempolimit von 60, außer Orts 80 und auf der Autobahn 100 bis 120 km/h. Trotzdem: immer auf Temposchilder aufpassen; die Polizei ist nicht weit, um die Einhaltung der Tempolimits zu überprüfen. Im Übrigen gibt man sich auch Zeichen, um den Gegenverkehr vor Radarfallen zu warnen.
7. Durchs Land reisen
Wer nicht gerne mit einem Mietwagen unterwegs ist und organisierte Gruppenreisen nicht mag, für den gibt es verschiedene Alternativen:
- Flugzeug: Royal Air Maroc hat ein ziemlich gutes Streckennetz im Land und die großen Distanzen machen das Fliegen für diejenigen sinnvoll, die nicht allzu viel Zeit haben.
- Schnellzüge: es gibt zwischen den großen Städten (Casablanca – Rabat, Marrakesch – Casablanca) komfortable Schnellzüge ONCF.
- Wir haben uns sagen lassen, dass auch das Busnetz zwischen den Städten (in privater Hand) hervorragend ist – wir haben es nicht ausprobiert, jedoch immer wieder Überlandbusse gesehen
- Private Touren. Wir haben uns für eine solche private Tour entschieden (mehr zum Anbieter in einem anderen Kapitel), weil wir optimal viel sehen und gleichzeitig keine Zeit mit Suchen verbringen wollten. Wir hatten einen Fahrer (Mohammed) und einen englischsprachigen Guide (Said) und wir haben diese Entscheidung zu keinem Moment bereut! Ohne die beiden hätten wir niemals so viel gesehen, erlebt und über die lokale Kultur erfahren. Gleichzeitig hat dies unser Anliegen „Support the local business“ unterstützt. Diese Art zu Reisen ist in Marokko sehr populär und preislich immer noch vernünftig!
8. Fotografieren
Marokko macht das Auge und die Linse schwindelig! Die verschiedenen Landschaften, die Architektur, die farbenprächtigen Souks, die Wüste und vor allem die Menschen sind faszinierend. Aber Achtung: nach wie vor (und das gilt vorwiegend in ländlichen Gebieten) möchten viele Menschen nicht fotografiert werden, weil sie glauben, dass ihnen damit die Seele genommen wird! Ein „Nein“ sollte man in jedem Fall respektieren. Das andere Extrem ist, dass Menschen (v.a. in den Städten und wo viele Touristen hinkommen) sich das Foto versilbern lassen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, ob ihm das ein Foto wert ist.
In jedem Fall sollte man respektvoll fragen, bevor man die Linse frontal gegen ein zerfurchtes Berbergesicht hält! Durch das Fragen entsteht auch häufig eine Anfangskommunikation – und mit Hilfe des Guides – dann unter Umständen auch eine sehr freundliche Unterhaltung, die für beide Seiten bereichernd ist!
9. Kleidung
Marokko ist ein moslemisches Land, dem man auch mit seiner Kleidung Respekt zollen soll. Damit meine ich nicht, dass wir Frauen uns komplett verhüllen müssen. Aber Hotpants und Spaghetti Träger Hemdchen sind auch bei großer Hitze in unseren Augen nicht angebracht! Dazwischen ist aber so viel Spielraum, dass jeder für sich selbst komfortable /praktische/ angemessene Kleidung definieren kann.
10. Öffentliche Toiletten
Ja, das ist ein erwähnenswertes Thema, denn in Marokko entsprechen öffentliche Toiletten nicht unbedingt unseren – auch noch so tief angesetzten – Hygienevorstellungen! Damit muss man einfach leben lernen und zudem sind in den meisten ländlichen Gebieten keine WC Schüsseln, so wie wir sie gewohnt sind, sondern ein Loch mit zwei Fußabtritten rechts und links. Toilettenpapier (sofern vorhanden) wirft man immer in die daneben stehenden Eimer. In den Riads/Hotels/Stadtrestaurants sieht die Situation oft sehr viel komfortabler aus.
11. Getränke, marokkanischer Tee
Der leckere marokkanische Tee ist allgegenwärtig! Er wird aus hübschen Kannen von ganz weit oben in kleine Gläser gefüllt, damit ein schöner Schaum = Turban entsteht! Wie wird der marokkanische Tee gemacht: dazu gibt es einen Beitrag im Reisebericht und auch ein kleines Video dazu!
Daneben trinken die Marokkaner viel Wasser (die Einheimischen aus der Leitung und damit auch im Restaurant kostenlos; wir Touristen sollten uns eher an das Mineralwasser in Flaschen (große Flasche Dh 6) halten. Je nach Jahreszeit gibt es überall im Land Obststände, in denen frisches Obst der Saison ausgepresst wird (1 Glas/Becher kostet Dh 10–15). Die Marokkaner sind keine exzessiven Kaffeetrinker, aber sie mögen je nach Jahreszeit zwischendurch gerne einen Espresso oder einen „Nusnus“ (halb halb, das wäre bei uns in etwa ein Cappuccino) oder einen Verbenentee. Die Verbene wächst lokal in Marokko und man trinkt sie gerne als Tee, aber auch als „nusnus“, mit Milch und schön süß.
Alkohol gibt es in den Städten in größeren Restaurants – war für uns aber in den 10 Tagen unserer Rundreise kein Thema.
12. Essen
Tajine, Tajine, Tajine in allen Variationen und am Freitag Couscous, Harisa Suppe und jeden Tag marokkanischen Salat! So etwa sah unser Speiseplan in den 10 Tagen unserer Rundreise aus. Es hat uns fast immer ausgezeichnet geschmeckt, war frisch gekocht und manchmal auch traumhaft gewürzt. Marokkaner essen viel Lammfleisch, aber auch viel Gemüse und der traditionelle Salat (mit gehackten Tomaten, Zwiebeln, Gurken und grünen Paprika) ist sehr erfrischend und wird ständig frisch zubereitet.
Speziell in den Städten gibt es natürlich auch andere Speisen und uns ist aufgefallen, dass es fast überall vegetarische und sogar vegane Verpflegungsmöglichkeiten gab – es gibt für jeden Geschmack etwas. Übrigens essen die Marokkaner ihr Obst nicht zum Frühstück, sondern nach dem Mittag- oder Abendessen als Nachspeise. Und das runde Fladenbrot ist umso leckerer, je frischer es aus dem Ofen kommt. Mit Hilfe des Brotes essen die Marokkaner auch ihre Tajine, Messer und Gabel liegen in den kleinen Restaurants auf dem Weg nur für Fremde aus.
Marrakesch Spezialitäten: Tangia and das Mechoui Lamm
Alkohol gibt es in den Städten in größeren Restaurants – war für uns aber in den 10 Tagen unserer Rundreise kein Thema.
13. Handeln/Einkaufen
Ja, natürlich gehört in Marokko das Handeln zum Geschäft und zur Kommunikation, speziell in den Läden der Souks. Lasst Euch auf den Spaß ein – es entsteht häufig eine nette Unterhaltung dabei. Wichtig ist, dass am Ende immer beide Seiten zufrieden sein sollten!
Was kann man in Marokko einkaufen: Gewürze, Lederwaren, Teppiche, Schals und natürlich Tonwaren in allen Farben und Formen. Es gibt wirklich schöne Souvenirs, z.B. kleine Tajines, oder große. Auf alle Fälle sollte man etwas Platz im Koffer für die Rückreise einplanen, denn Marokko ist eines dieser Länder, wo man schlecht widerstehen kann! 😉
14. Katzen
Da im deutschsprachigen Raum Katzen ja als geliebte Haustiere und Familienmitglieder gehalten werden, sind die enorm vielen Katzen überall in Marokko schon etwas gewöhnungsbedürftig. Zumal man auch viele kleine Katzen sieht, die augenscheinlich keine Mutter haben. Ja, es stimmt, es gibt keine Sterilisationsprogramme und so werden fleißig neue Kätzchen entstehen, so wie die Natur es eben vorgesehen hat. Aber nach ein paar Tagen bemerkt man, dass in der Berberkultur die Katzen einen ganz besonderen Stellenwert haben und dass sich jeder in der Gemeinschaft um die Tiere kümmert und ihnen etwas von seinem Essen abgibt. Die Katzen müssen nicht hungern und sie sind von klein an auf das Futter suchen (und mitunter auch lautstark drum betteln) trainiert.
Auch in diesem Punkt lohnt es sich, ohne Vorurteile und belehrende Sprüche durchs Land zu reisen!
Marokko ist in jedem Fall eine Reise wert und man kommt bereichert zurück. Lass Dich inspirieren durch unseren Reisebericht!